Anstrich des Eiffelturms

Die Anstrichkampagnen sind ein wichtiges Ereignis im Leben des Eiffelturms und haben, wie alles, was mit dem Monument verbunden ist, einen wahrhaft mythischen Charakter: Sie sichern die Beständigkeit des weltbekannten Kunstwerks, bestimmen die Farbe des Monuments als Symbol der Pariser Landschaft, zeugen von der technischen Meisterleistung schwindelfreier Maler und unterstreichen den enormen Aufwand, der betrieben wird.

Hauptschutz des Turms

Détails d'un pot de peinture utilisé par un des peintres

Der Eiffelturm ist aus Puddeleisen (Schmiedeeisen) gebaut, einem Material, das nahezu ewig ist, vorausgesetzt, es wird regelmäßig gestrichen! Allerdings können verschiedene Faktoren dieses Metall gefährden, wie Rost und die für eine Großstadt typische Umweltverschmutzung.
Schon von Beginn an legte Gustave Eiffel großen Wert auf die Konservierung des Monuments, die hauptsächlich durch den Schutz mittels mehrerer Farbschichten gewährleistet wurde.

Gustave Eiffel erklärte in seinem Werk „La Tour de 300 mètres“ (dt.: Der 300-Meter-Turm):

« Man kann gar nicht genug betonen, dass der Anstrich das wichtigste Element für die Erhaltung eines Metallbauwerks ist und dass nur die Sorgfalt, die man darauf verwendet, seine Lebensdauer garantiert. Gerade beim Eiffelturm war dieser Aspekt besonders wichtig, weil die einzelnen Bauelemente nur ein geringes Volumen und eine geringe Materialstärke aufweisen und zudem außergewöhnlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind.  ».

In 136 Jahren wurde der Eiffelturm bereits 20 Mal neu gestrichen, also durchschnittlich alle sieben Jahre. Im Jahr 2019 begann am Eiffelturm die 20. Anstrichkampagne, eine Aktion, die in ihrem Ausmaß und ihrer Komplexität beispiellos war, da die Farbe eines Teils der Struktur zum ersten Mal komplett abgetragen wurde. Anlässlich der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 konnte die ganze Welt den Turm in seinem neuen, strahlenden Gelbbraun bewundern!

Der Eiffelturm muss regelmäßig neu gestrichen werden.

Der Eiffelturm wird durchschnittlich alle sieben Jahre neu gestrichen, um seine Langlebigkeit zu gewährleisten. Diese Häufigkeit wurde von Gustave Eiffel selbst vorgeschrieben.

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Le chiffre

Die Geschichte von den Farben des Turms

Die Anstrichkampagnen des Eiffelturms waren manchmal auch eine Gelegenheit, das Pariser Stadtbild neu zu gestalten. Die erstaunliche Geschichte der acht Farben des Turms reicht von Rot und verschiedenen Brauntönen bis hin zu Gelb.

Die erste Farbe, die direkt in Gustave Eiffels Werkstätten in Levallois-Perret aufgetragen wurde, war das sogenannte „Venezianisch Rot“, das den Eiffelturm beim Aufbau 1887 und 1888 erstrahlen ließ. Diese Farbe wurde jedoch bereits bei seiner Einweihung für die Weltausstellung 1889 mit einer dicken Schicht Rotbraun überdeckt.

Im Jahr 1892 wird der Eiffelturm in einen ockerbraunen Farbton umgestrichen. 1899, kurz vor der Weltausstellung 1900, wechselt der Turm zu Gelb: Hierfür werden fünf abgestufte Farbtöne von Orangegelb an der Basis bis Hellgelb an der Spitze aufgetragen, die dafür sorgen, dass der Farbton vor dem Pariser Himmel einheitlich wirkt. 

Als der Turm 1907 dauerhaft erhalten bleiben sollte, entschied sich Gustave Eiffel für die gelbbraune Farbe, die 47 Jahre lang beibehalten wurde. Die Anstricharbeiten von 1954 markierten eine subtile Rückkehr zu den Anfängen des Eiffelturms, indem ein rotbrauner Farbton verwendet wurde. 1968 wurde eine eigens für die „Eiserne Lady“ entworfene Farbe ausgewählt, die ausschließlich für den Eiffelturm bestimmt war und sich besonders harmonisch in das Pariser Stadtbild einfügt. Dieser Farbton, das sogenannte „Brun Tour Eiffel“, erinnert an Bronze und blieb über 50 Jahre lang erhalten.

Im Rahmen der 20. Anstrichkampagne kehrte das Monument nun zur historischen Farbe von 1907 zurück: dem Gelbbraun, das Gustave Eiffel selbst gewählt hatte, als der Turm dauerhaft erhalten werden sollte.

Die wichtigsten Daten

  • 1887/88 : Anstrich in „Venezianisch Rot“, das schon vor der Montage der Elemente in der Werkstatt aufgetragen wird.
  • 1889 : Auftrag einer sehr dicken Schicht in „Rotbraun“.
  • 1892 : Der Turm wird „ockerbraun“.
  • 1899 : Aufbringen von fünf abgestuften Farbtönen, von Orangegelb an der Basis bis Hellgelb an der Spitze. Ab dieser Kampagne wird ein 7-Jahres-Zyklus für die Erneuerung des Anstrichs festgelegt.
  • 1907-1917-1924-1932-1939-1947 : Die Farbe nennt sich „gelbbraun“. Bei der Kampagne von 1917 kam es aufgrund des Krieges zu einer Verzögerung.
  • 1954-61 : Neue Farbe für den Eiffelturm, der nun „rotbraun“ wird.
  • 1968–2019: Die Farbe „Brun Tour Eiffel“ wurde gewählt, weil sie mit dem Pariser Stadtbild harmoniert.  

Histoire des couleurs de la tour Eiffel

Die aufgetragene Farbe ist in drei Farbtöne abgestuft

Vom dunkelsten Ton am Fuß bis zum hellsten Ton an der Spitze, um aus der Entfernung ein einheitliches Erscheinungsbild zu erzeugen.

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Le chiffre

Einige Zahlen zu diesem gigantischen Bauwerk

  • 60 Tonnen Farbe;
  • Etwa fünfzig Spezialisten für Arbeiten in großer Höhe an Metallgerüsten und an Masten, die absolut schwindelfrei sind;
  • Zwischen zwei Anstrichen verliert der Turm schätzungsweise rund 15 Tonnen Farbe durch Verwitterung.
  • 250.000 m² werden neu gestrichen;
  • 55 Kilometer Lebenslinien (Sicherheitsseile).

Anstrichkampagnen: So werden sie ausgeführt

Voraussetzung: Die Sicherheitsausrüstung

Bevor die Maler an die Arbeit gehen, bringen Höhenarbeiter, die für Arbeiten an hohen Gebäuden spezialisiert sind, zunächst Schutznetze und Lebenslinien an.

Lebenslinien 

Die Maler tragen Auffanggurte, um auf den Trägern des Eiffelturms zu arbeiten. Ihre Sicherheit wird durch systematisch installierte „Lebenslinien“ (Kabel) gewährleistet, sodass sie sich bewegen können und dabei stets gesichert sind.

Schutznetze

Es werden Schutznetze installiert, um die Arbeitsbereiche zu sichern (Schutz vor herabfallenden Gegenständen und vor Tropfen). 

Sicherung der Werkzeuge

Alle verwendeten Werkzeuge, Farbeimer und Pinsel eingeschlossen, sind mit langen Werkzeughaltern am Transportbehälter gesichert.

Die Arbeit der Maler: prüfen, reinigen, streichen

Jede Anstrichkampagne bietet die Gelegenheit, den Zustand der Struktur gründlich zu überprüfen und falls nötig, werden kleine korrodierte Metallteile ersetzt.    

Der Umfang und die Komplexität der Arbeit erfordern eine sorgfältige Vorgehensweise: Zunächst werden die am stärksten korrodierten Stellen ermittelt und freigelegt, dann folgen eventuell strukturelle Reparaturen. Danach wird eine erste Schicht Rostschutzgrundierung aufgetragen, gefolgt von einer zweiten verstärkenden Schutzschicht. Zum Schluss wird ein Endanstrich aufgetragen.

Man sollte wissen, dass die Maler auch heute noch auf Techniken zurückgreifen, die schon zu Gustave Eiffels Zeiten angewandt wurden: Die Farbe des Eiffelturms wird meist von Hand mit einem Rundpinsel aufgetragen. 

Je nach Aufwand kann eine Anstrichkampagne zwischen 18 Monaten und über drei Jahren dauern. Wetterbedingte Unterbrechungen im Winter wie im Sommer können den Ablauf stören: Es ist unmöglich, auf zu kalten Strukturen zu streichen, und die Farbe haftet schlecht auf nassen Strukturen.

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