War der Turm zu Beginn noch eine Sehenswürdigkeit, so wurde er in den 1920er Jahren zu einem Symbol für Modernität und Avantgarde. Nach und nach wurde sein Image mit Paris in Verbindung gebracht, bis er schließlich zu dessen weltweitem Symbol wurde. Dichter, Maler, Sänger, Choreografen, Filmemacher und Fotografen würdigen ihn regelmäßig.
Das Gemälde und der Turm
Maler machten den Turm schon früh zu einem beliebten Motiv, und zeitgenössische Künstler nehmen ihn weiterhin als Vorlage.
Georges Seurat malte ihn 1888, noch bevor er fertiggestellt war. Später feierten der Zöllner Rousseau, Signac, Bonnard, Utrillo, Gromaire, Vuillard, Dufy und Chagall den Turm. Robert Delaunay verlieh ihm in einer ganzen Reihe von Gemälden, die er ab 1910 malte, kubistische Züge.
Einige Maler :
- 1888 – Georges Seurat: „Der Eiffelturm“ (Fine Arts, Museum of San Francisco).
- 1889 – Jean Beraud: „Eingang zur Weltausstellung“ (Musée Carnavalet, Paris).
- 1890 – Le Douanier Rousseau: „Moi-même, portrait paysage“ (Narodni Galerie, Prag).
- 1899 – Paul Signac: „Seine Grenelle“ (Privatsammlung).
- 1910/1912 – Robert Delaunay: „La Ville de Paris“ (MNAM – Centre G. Pompidou, Paris).
- 1911/1912 – Robert Delaunay: „Der rote Turm” (S.R. Guggenheim Museum, New York).
- 1912 – Romaine Brooks: „Jean Cocteau zur Zeit des Riesenrads” (MNAM – Centre G. Pompidou, Paris).
- 1913 – Marc Chagall: „Paris par la fenêtre” (S.R. Guggenheim Museum, New York).
- 1954 – Nicolas de Staël: „La Tour Eiffel” (Musée d'Art moderne, Troyes).
- 1954/1955 – Marc Chagall: „Le Champ de Mars” (Museum Folkwang, Essen).
Und auch Raoul Dufy, Gino Severini, Utrillo, Bernard Buffet, Pol Bury, Roger Lersy…

Der Eiffelturm, Muse der Filmkunst
Der Eiffelturm, der bereits 1897 von Louis Lumière gefilmt wurde und seitdem in zahlreichen Produktionen zu sehen ist, ist umso mehr mit der Geschichte des Kinos verbunden, als Gustave Eiffel als Geldgeber an der 1895 von Léon Gaumont gegründeten Gesellschaft beteiligt war. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Eiffelturm weltweit zum Symbol für Paris und Frankreich. Von den Anfängen des Kinos bis heute ermöglicht seine Präsenz, die Handlung zu verorten oder den Werken einen zeitlosen oder romantischen Charakter zu verleihen.
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Der Turm inspiriert auch Dichter, Schriftsteller und Philosophen.
Unter ihnen sind Blaise Cendrars, Guillaume Apollinaire, Louis Aragon, Raymond Queneau, Jean Cocteau, Jean Giraudoux, Le Corbusier, François Coppée, Dino Buzzati, Guy de Maupassant zu nennen, ohne Roland Barthes und seine großartigen Texte zu vergessen („La tour Eiffel” - 1964).
Musik und Gesang
Als Inspiration für das Lied dient eine weitere Tradition, wonach man zu seinen Füßen grandiose Shows veranstaltet, wie beispielsweise am 25. September 1962, als Darryl F. Zanuck zur Premiere des Films „Der längste Tag“ eine atemberaubende Show organisierte. Edith Piaf trat dort im ersten Stock auf und sang vor 25.000 Parisern. Charles Aznavour und Georges Brassens folgten 1966, um die Kampagne gegen den Hunger zu unterstützen. Jean-Michel Jarre moderierte am 14. Juli 1995 die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der UNESCO. Das Konzert der „3 Tenöre“ versammelte im Juli 1998 mehr als 200.000 Zuschauer am Fuße des Turms, um José Carreras, Placido Domingo und Luciano Pavarotti zu hören. Johnny Hallyday brach im Juni 2000 alle Rekorde, als er 600.000 Zuschauer zu einem Konzert und einer Feuerwerksshow versammelte.
Der Turm ist auch ein beliebter Ort für private Konzerte und andere Showcases im Empfangssaal im 1. Stock, wie beispielsweise mit Alanis Morissette, Robbie Williams, Texas, Raphaël, Marc Lavoine, Christophe Maé, Justin Bieber, VV Brown oder auch Véronique Sanson.
Einige Lieder:
- Jacques Hélian: „Paris, mais c'est la tour Eiffel...“
- Charles Trénet: „Y a d’la joie, la Tour Eiffel part en balade...“
- Jacques Dutronc: „La Tour Eiffel a froid aux pieds… “
- Léo Ferré: „Paris portait sans grande croix…“
- Pascal Obispo: „Je suis tombé pour elle…“
- Musiktheater: „Les Mariés de la tour Eiffel“ von Jean Cocteau
- „Silhouette“, ein Werk des estnischen Komponisten Arvo Pärt für Streichorchester und Schlagzeug. Hommage an Gustave Eiffel, uraufgeführt 2010.
Der Turm und die Werbung
Seit vielen Jahren wird der Eiffelturm für Werbezwecke genutzt. Zwischen 1925 und 1936 prangte auf der Spitze des Turms der Schriftzug „Citroën” in Leuchtbuchstaben.
Seitdem gehören Air France, La Samaritaine, Sony Ericsson, Yves-Saint-Laurent, Jean-Paul Gaultier, Philips, Nina Ricci, Alain Afflelou, ADP, American Express, Dior und Givenchy zu den bekanntesten Marken, die sie als Referenzbild verwendet haben.
Seine originellste künstlerische Berufung: Feuerwerksshows
Bereits 1888 wurde zur Feier der Fertigstellung des Bauwerks ein Feuerwerk gezündet.
1937 wurde für die Ausstellung für Kunst und Technik eine Lichtinstallation vom Architekten André Granet entworfen. Jeden Abend wurden von den drei Etagen des Turms aus prächtige Feuerwerke, regelrechte Feuerfontänen, abgeschossen.
Vor kurzem begeisterte die „Top de l’an 2000”, ein wahres Feuer- und Lichtspektakel, das von 250 Fernsehsendern weltweit übertragen wurde, die ganze Welt. Das Spektakel wurde von Groupe F und ECA2 inszeniert.
Am 14. Juli 2009 fand schließlich das traditionelle Feuerwerk zum 120-jährigen Jubiläum auf dem Turm statt (und nicht am Trocadéro, wo normalerweise das vom Pariser Rathaus zur Feier des Nationalfeiertags veranstaltete Feuerwerk stattfindet).